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Supervision

2023 habe ich meine Praxistätigkeit eingestellt.

Als Schwerpunkt biete ich nun Supervisionen einzeln und in der Gruppe an. Diese sind anerkannt durch die Regierung von Oberbayern, die BLÄK, die DGPT, die DPG und die IPA.

 

Das folgende Interview mit Harald Krassnitzer lasse ich von der bisherigen Website stehen, weil es deutlicher als große theoretische Ausführungen erläutert, was eine psychoanalytische Erfahrung bedeutet.

Aus einem Interview mit „Tatort“-Kommissar Harald Krassnitzer (SZ vom 29.1.2016):

Sie haben einmal erzählt, dass Sie eine Psychoanalyse gemacht haben.
"Das war für mich mit das Wertvollste, was ich in meinem Leben gemacht habe. Es hat mir ermöglicht, so etwas wie ein gesundes Selbstwertgefühl, eine gewisse Gelassenheit dem Leben gegenüber zu entwickeln. Ich habe dadurch meine Herkunft besser verstanden. Dass das nicht böse oder blöd war, sondern aus einer Form von Liebe entstanden ist. Man muss es transformieren für sein Leben und nicht immer sagen, wie grässlich das doch war und was da alles für Arschlöcher unterwegs waren."

Warum gingen Sie in Therapie?
"Das war ein Klassiker: Ich hatte über Jahrzehnte das Gefühl, immer wieder in dieselbe Schleife und dieselben Merkwürdigkeiten zu kommen. Ich hatte mich komplett in meiner Arbeit versenkt. Nach einer Premiere bin ich aufgewacht und musste plötzlich feststellen, dass meine besten Freunde in der Zwischenzeit Kinder bekommen hatten, ohne dass ich es wahrnahm. Ich habe mich gewundert, dass da kein Kontakt mehr da war oder er sich verändert hat."

Haben Sie Rolle und Wirklichkeit verwechselt?
"Ich hab’ gedacht, Theater ist das eigentliche Weltereignis. Aber es ist kein Weltereignis, sondern eine Auseinandersetzung von Menschen mit einem Thema, die sich ein paar Menschen anschauen und die vielleicht auch ein paar Menschen berührt. Aber mehr ist es nicht. Plötzlich fällst Du in ein Loch, weil Du merkst, rundherum geht das Leben weiter. Nach einer Vorstellung verlassen die Menschen das Theater und gehen ihrem Leben nach. Und Du stehst da und sagst: Hey, Moment, ich bin ja Schauspieler, was ist denn jetzt mit mir? Das war der Punkt zu sagen, ich gehe zu einem Professionalisten." 

Kunst kann auch Flucht sein, oder?
"Wenn es Flucht wird, hat es mit Kunst nichts mehr zu tun. Dann ist es Pathologie. Die kann in manchen Fällen genial sein, aber sie trägt in den seltensten Fällen tatsächlich Früchte. Sie ist in der Regel egozentrisch, aufmerksamkeitsheischend."

Was, denken Sie, hat Ihnen die Therapie gebracht?
"Das wichtigste Ergebnis war, dass ich mich selber angenommen habe. Ich kann besser unterscheiden zwischen Rolle, Beruf und Leben. Ich kann Distanz schaffen und nehme die Dinge nicht immer so wichtig. Auch mich selbst nicht.“